Dunkle Wolken
In einem aktuellen Test von Stiftung Warentest haben Cloud-Dienste bewiesen, dass Sicherheit und Datenschutz bei ihnen selten an erster Stelle stehen. In den Wolken drohen aber noch ganz andere Gefahren.
Viele Deutsche glaubten, dass ihre Daten im Internet beziehungsweise in der Cloud sicher sind, wenn ein Anbieter auch nur mit dem Wort »sicher« wirbt. Grund genug, dass sich Stiftung Warentest der Online-Speicherdienste annahm und diese auf Herz und Nieren testete. Geprüft wurden dabei 13 Cloud-Dienste. Neben fünf deutschen wurden sechs US-Amerikanische, ein Schweizer und ein irischer Cloud-Speicher getestet. Um das Fazit kurz zu machen: besser als befriedigend schnitt keiner der Dienste ab und guten Datenschutz konnten die Tester bei keinem Anbieter finden.
Viel erschreckender als das – zugegebenermaßen erwartbare – Ergebnis des Tests, ist eine Umfrage von Stiftung Warentest zum Thema »Daten in der Cloud«. Mit 98 Prozent gaben fast alle der 8.000 Teilnehmer der Umfrage an, ihre E-Mails via GMX, Web.de oder Googlemail zu organisieren. Die Frage, ob sie die Cloud nutzen, beantworteten aber 62 Prozent der E-Mailnutzer mit Nein. Viele Internetuser arbeiten also mit der Cloud in ihren verschiedensten Ausprägungen und wissen es gar nicht. Dabei sollte eigentlich mittlerweile klar sein, dass es mit Datenschutz und Sicherheit im weltweiten Netz nicht weit her ist.
Wer vor Big Brother Angst hatte und George Orwells Buch 1984 mit Erschaudern zur Seite gelegt hat, muss nun feststellen, dass die darin beschriebene Zukunft schon eingetreten ist. Stiftung Warentest hat für die Benutzung der Cloud zumindest einen universellen Tipp: sensible Daten einfach verschlüsseln.